Ein Gespräch
„Welchen Tag haben wir eigentlich heute?“
„Keine Ahnung. Dienstag?“
„Kann sein. Moment! Heute gibt es Lolle nicht.“
„Dann muss Montag sein.“
Es waren mal wieder Semesterferien. Nachdem sie beide sang- und klanglos durchs Examen gerasselt waren, durften sie nun erneut ein Semester die Vorzüge eines faulen Studenten genießen. Klüger waren sie nicht geworden. Sie saßen auf dem Sofa im Gemeinschaftsraum und er baute eine Tüte. Die Sonne schien traumhaft auf den Balkon, doch Fenster und Türen waren fest verschlossen. Sie wollten zum Strand und noch eine Runde bekifft spazieren gehen.
„Weißt du, Chris?“
„Nee, was denn?“
„Irgendwie habe ich Angst.“
„Wovor?“
„Ich weiß auch nicht. Ich habe irgendwie Angst, dass das Leben mit mir was Schlimmes vorhat.“
„Du darfst es halt nicht dazu kommen lassen.“
„Ach.“
„Wir sind beide sehr träge.“
„Ja.“
„Wir sollten uns mal fragen, woher das kommt.“
„Vom Kiffen?“
„Quatsch! Kiffen tun auch Leute die zufrieden sind.“
„Vielleicht sind sie es nur deshalb, weil sie kiffen.“
„Glaube ich nicht. Ich will’s auch gar nicht glauben. Und auch unbekifft weiß ich, dass wir in Ordnung sind.“
„Ja, aber irgendwie weiß das sonst keiner.“
„Es ist die Stadt, das Studium, die Liebe.“
„Die Liebe?“
„Weißt du, ich glaube mit der richtigen Frau und dem richtigen Gefühl kann man Berge verrücken.“
„Kraft.“
„Ja, Kraft.“
„Mmmh.“
„Diese Kraft ziehen wir momentan aus dem Gras. Droge hin, Droge her. Was ist denn die Liebe?“
Er schwieg.
„Ich rede hier nicht von Sexsucht oder so.“
Sie hatten damit begonnen die Tüte zu rauchen.
„Aber, Digga, Liebe ist auch Sucht, weißt du?“
„Mmmh.“
„So wie du am Johnny ziehst und entspannt ausqualmst und dich auf die Wirkung freust und sie genießt.“
„Was ist damit?“
„Ja, so halt.“
„Hä!?“
„Ja, das kannst du alles auf die Richtige übertragen. Sie und die Liebe.“
„Sie?“
„Naja, die richtige Tussi halt.“
„Achso.“
„Ja.“
Der Joint war tot.
„Wir sind doch alle nach irgendwas süchtig, Chris. Die Frage ist nur, welche Sucht sich so in unsere...“
„Ja?“
„Wie heißt das Scheißwort?“
„Gesellschaft?“
„Genau! Die Frage ist doch, welche Sucht unsere Gesellschaft toleriert. Als normal und nicht krankhaft. Ekelhaft!“
„Ekelhaft.“
„Keine Ahnung. Dienstag?“
„Kann sein. Moment! Heute gibt es Lolle nicht.“
„Dann muss Montag sein.“
Es waren mal wieder Semesterferien. Nachdem sie beide sang- und klanglos durchs Examen gerasselt waren, durften sie nun erneut ein Semester die Vorzüge eines faulen Studenten genießen. Klüger waren sie nicht geworden. Sie saßen auf dem Sofa im Gemeinschaftsraum und er baute eine Tüte. Die Sonne schien traumhaft auf den Balkon, doch Fenster und Türen waren fest verschlossen. Sie wollten zum Strand und noch eine Runde bekifft spazieren gehen.
„Weißt du, Chris?“
„Nee, was denn?“
„Irgendwie habe ich Angst.“
„Wovor?“
„Ich weiß auch nicht. Ich habe irgendwie Angst, dass das Leben mit mir was Schlimmes vorhat.“
„Du darfst es halt nicht dazu kommen lassen.“
„Ach.“
„Wir sind beide sehr träge.“
„Ja.“
„Wir sollten uns mal fragen, woher das kommt.“
„Vom Kiffen?“
„Quatsch! Kiffen tun auch Leute die zufrieden sind.“
„Vielleicht sind sie es nur deshalb, weil sie kiffen.“
„Glaube ich nicht. Ich will’s auch gar nicht glauben. Und auch unbekifft weiß ich, dass wir in Ordnung sind.“
„Ja, aber irgendwie weiß das sonst keiner.“
„Es ist die Stadt, das Studium, die Liebe.“
„Die Liebe?“
„Weißt du, ich glaube mit der richtigen Frau und dem richtigen Gefühl kann man Berge verrücken.“
„Kraft.“
„Ja, Kraft.“
„Mmmh.“
„Diese Kraft ziehen wir momentan aus dem Gras. Droge hin, Droge her. Was ist denn die Liebe?“
Er schwieg.
„Ich rede hier nicht von Sexsucht oder so.“
Sie hatten damit begonnen die Tüte zu rauchen.
„Aber, Digga, Liebe ist auch Sucht, weißt du?“
„Mmmh.“
„So wie du am Johnny ziehst und entspannt ausqualmst und dich auf die Wirkung freust und sie genießt.“
„Was ist damit?“
„Ja, so halt.“
„Hä!?“
„Ja, das kannst du alles auf die Richtige übertragen. Sie und die Liebe.“
„Sie?“
„Naja, die richtige Tussi halt.“
„Achso.“
„Ja.“
Der Joint war tot.
„Wir sind doch alle nach irgendwas süchtig, Chris. Die Frage ist nur, welche Sucht sich so in unsere...“
„Ja?“
„Wie heißt das Scheißwort?“
„Gesellschaft?“
„Genau! Die Frage ist doch, welche Sucht unsere Gesellschaft toleriert. Als normal und nicht krankhaft. Ekelhaft!“
„Ekelhaft.“
xovox - 7. Feb, 12:10